Die Glühanlage besteht aus folgenden Komponenten:
• DDE-Steuergerät
• elektronisches Glühsteuergerät
• Schnellstart-Glühkerzen
• Bitserielle Datenschnittstelle (BSD) und elektrische Leitungen
Ein Glührelais ist nicht verbaut.
Die Schnellstart-Glühkerzen sind für eine Spannung von 5,3 bis 7,8 Volt ausgelegt. Während des Startglühens kann kurzzeitig auch Bordnetzspannung anliegen.
Die wesentlichen Unterscheidungsmerkmale zu den bisher eingesetzten Glühanlagen sind:
• die Ansteuerung der Glühkerzen erfolgt pulsweitenmoduliert
• die Funktion des Glührelais wird durch elektronische Endstufen im Glühsteuergerät ersetzt
• die Implementierung einer Notglühfunktion
• der Einsatz von Schnellstart-Glühkerzen
• jeder der vier Glühkreise ist einzeln diagnosefähig
Für die Prüfung des Glühsystems gibt es zwei Adapterkabel:
- 1-polig, Bestell-Nr. 13 6 470
- 12-polig, Bestell-Nr. 13 6 460
in Verbindung mit Messbox 26-polig, Bestell-Nr. 61 1 459
Funktion
Das montierte Glühsteuergerät kommuniziert mit dem DDE-Steuergerät über die bitserielle Datenschnittstelle.
Die notwendige Heizleistung wird vom DDE-Steuergerät in Abhängigkeit folgender Betriebswerte ermittelt:
• Kühlmitteltemperatur
• Bordnetzspannung
Zwei weitere Betriebswerte beeinflussen das Ein- und Ausschalten des Glühens:
• Drehzahl
• Einspritzmenge
Das DDE-Steuergerät sendet die Anforderung der Heizleistung über die bitserielle Datenschnittstelle an das Glühsteuergerät. Das Glühsteuergerät setzt die Anforderung um und steuert die Glühkerzen mit einem pulsweitenmodulierten Signal an. Zusätzlich meldet das Glühsteuergerät Diagnose- und Zustandsinformationen an die DDE zurück.
Vorglühen
Unter 25 °C Kühlmitteltemperatur wird bereits 0,5 s vorgeglüht. Mit sinkender Temperatur steigt die Vorglühzeit bis auf maximal 2,7 s bei Kühlmitteltemperaturen unter -25 °C.
Die Ansteuerung der Glühanzeige in der Instrumentenkombination erfolgt erst bei Kühlmitteltemperaturen von unter 0 °C.
Nachglühen
Nach dem Motorstart erfolgt unter 30 °C Kühlmitteltemperatur ein temperaturabhängiges Nachglühen, um das Leerlauf- und Abgasverhalten zu verbessern.
Startbereitschaftsglühen
Wird nach Ablauf der Vorglühzeit der Motor nicht gestartet und bleibt die Zündung eingeschaltet, erfolgt für etwa 10 s ein Startbereitschaftsglühen.
Fehlerbehandlung
Das DDE-Steuergerät überwacht die Kommunikation mit dem Glühsteuergerät. Im Fall eines Defekts an der bitseriellen Datenschnittstelle speichert das DDE-Steuergerät folgenden Fehler:
• 4203, Glühsteuergerät, keine Kommunikation über bitserielle Datenschnittstelle
Das Glühsteuergerät überwacht die Ansteuerung jeder einzelnen Glühkerze und kann dabei folgende Fehler erkennen und für jede Glühkerze getrennt abspeichern:
• Kurzschluss nach Masse
• Unterbrechung
• Endstufe Übertemperatur
Wenn das Glühsteuergerät einen Fehler erkannt hat, meldet es diesen an das DDE-Steuergerät, das den Fehler im Fehlerspeicher ablegt.
|