So, nachdem bei meinem e32 nach nur 388300km der Rückwärtsgang weg war - in einer Schneewehe stecken geblieben, ASC aus und einmal kräftig Gas auf R - schon war Feierabend....war ich die letzten zwei Tage beschäftigt.
Ich habe von Leuten gehört, die das ohne Hebebühne gemacht haben - Respekt
Zum Glück hab ich eine, sowie Getriebeheber und massig Werkzeug. Es wäre hie und da ein zweiter Mann gut- der Auspuff zB ist sau schwer, aber mit dem Getriebeheber gehts auch alleine.
Bild 1 - das in der Mitte ist es, das Ding muss raus!
Man sollte sich vorher folgendes besorgen: Neues Mittellager, Hardyscheibe, Simmerringe Motor hinten/Getriebepumpe, die zwei Auspuffgummi sowei die Klemmen am hinteren Topf - da reißen 100% die Schrauben ab, zwei Getriebelagergummis - idR auch abgerissen ( Schlag beim Lastwechsel ist ein Indiz dafür)
Zuerst muss der Auspuff raus - vorne zu den Hosenrohren reißen sicher ein paar Schrauben ab - Bild 2 - Die sind eingepresst und lasen sich kaum rausschlagen weil die Krümmer zu sehr federn. Wenn der Auspuff raus ist abflexen und rausbohren. Nacher mit 8x70er Schraben wieder zusammenbauen. Auch die Halteklammern am hinteren Topf werden reißen - Bild 3 - Die zwei Halter li/re am Getriebe abschrauben, Lambdas abstecken und die Anlage kann raus. Wiegt ca 60kg, also vorsicht! Oder nach den Kats trennen, das erleichtert die Sache.
Kardanwelle - nachdem das Wärmeschutzblech raus ist (vier 8er Schrauben, zwei Blechmuttern) und die kleine Querstrebe, lächelt einem meist schon das kaputte Mittellager entgegen....An die 6 Muttern hinten zum Diff - Bild 4 - kommt man recht gut ran. Entweder die Welle mit "P" blockieren, oder mit einer großen, sehr großen Rohrzange. Dann vorne die 6 dicken - SW 18 - Schrauben an der Hardyscheibe - Bild 5 - wer einen Schlagschrauber hat, ist hier der König :-) Nicht wundern, meine Hardyscheibe ist erst ein Jahr alt. Nun noch die zwei 8er Schrauben vom Mittellager und die Welle geht schön raus. Evtl hinten am Gleichlaufgelenk eine neue Ladung Molykotefett reinquetschen.
Jetzt kommen ein paar nervige Dinge.
Das Getriebe hat einen Öl/Wasser Wärmetauscher. Die Überwurfmuttern der Wasserleitungen nach oben sind idR bombenfest - wer hier gewaltsam rumwürgt killt den Aluwärmetauscher. Ich hab oben die Schlauchschellen aufgemacht - von oben, die liegen li/re unter dem Überlaufbehälter. Sauschlecht zu erreichen, aber hilft nix.
Wandlerschrauben - bis etwa Ende 92 sind es drei, ab 93 vier. Ich hab das Trägerrohr der Schubstreben abgeschraubt jeweils zwei 10er und eine lange 12er Schraube li/re - Bild 6. Nun kommt man relativ gut dran - in der Mitte den großen runden Gummistopfen raus und - Bild 7 - mit langer 17er Nuss. Gegenhalten geht super mittels eines großen Schraubendrehers am Starterzahnkranz. Auch kann man so den Motor weiterdrehen um eine Schraube nach der Anderen rauszubekommen. Da ist die verwendete SnapOn Ratsche geradezu genial. Werkzeug empfehle ich sowieso 3/8 Zoll. 1/2 Zoll ist viel zu unhandlich.
Die Torx Schrauben Motor/Getriebeglocke - Getriebeheber unterstellen, den hinteren Halter abschrauben (die Lagergummis dürften gerissen sein...) - Bild 8 - und das Getriebe etwas ablassen - so kommt man besser an die oberen Schrauben ran. Gleich den Schaltzug abschrauben und den Stecker vom Getriebe. Ich habe zwei 75cm Verlängerungen, plus ein Gelenk und man kommt eigentlich super an alle Schrauben ran - mit 1/2 Zoll wird es hier sehr eng...Die vorher genannten Wasserleitungen stöhren etwas, lassen sich aber ein wenig wegbiegen. Wer die Battarie nicht abgklemmt hat kann beim lösen des Anlassers ein feuerwerk verursachen - auf der linken Seite muss man an der gleichen Stelle mit einem Ringschlüssel gegenhalten, dort gehen die Schrauben nicht in den Motorblock. Die obere rechte Torx ist eine Nummer kleiner als die Anderen (warum??)
So, nun kann es raus - will aber ncht! Die Getriebeglocke ist etwas breiter als die Hosenrohre auseinander sind. Verkantet man das Getriebe hinten nach rechts, geht es mit zarter Gewalt und Eigengewicht aber raus (wesentlich besser als später wieder rein!) Vorsicht!!! Sauschwer! Wandler könnte raufallen, aber solange das Getriebe waagrecht bleibt tut er es nicht. Dank meines Deckenkranes konnte ich es leicht vom Heber runterlassen und wir haben Halbzeit - Bild 9.
Es bietet sich an den hinteren Motorsimmerring zu wechseln. Dazu den Anlasserzahnkranz (Stellung markieren!) abschrauben. Es gibt den Ring einzelln oder als Satz dem komplette Deckel - Bild 10 - Muss jeder selber wissen wie er es macht, Der Deckel geht schön zu wechseln und mit Hylomar wird das auch dicht. Den Zahnkranz nicht vergessen (ich sags nur, mir wäre es bald passiert
)
Zum "neuen" Getriebe.
Den Getriebepumpensimmerring gleich raus -Bild 11- den nervigen C-Clip rausfieseln, Ring mittels Schraubendreher raushebeln und den Neuen mit einem großen Durchschlag reintreiben. Es wären auch die Dichtringe der Wählhebelwelle angesagt, da schwitzt es normal. Nur hatte ich die nicht besorgt...also weiterschwitzen.
So, das muss für heute reichen. Werd den Bericht die Tage noch bearbeiten - und wenn ich was vergessen habe, bzw Anregungen kommen, diese einfügen.
Weiter gehts - Einbau
Die Hohlwelle vom Wandler hat eine Nut, die in die Ölpumpe vom Getriebe greift. Vorher in die Getriebepumpe schauen und den Wandler entsprechend drehen. Dann etwas hin/her nageln, damit er auch wirklich bis anschlag reinrutscht. Tut er das nicht und man knallt das Getriebe fest, bricht der Pumpenläufer weil der Wandler vom Motor draufgedrückt wird. Dann hat es das neue Getriebe auch ruckzuck hinter sich.
Liegt der Brocken auf dem Getriebeheber kommt das oben angesprochene Problem - er passt eigentlich nicht an den Hosenrohren vorbei....Wieder schräg verkantet und mittels Montiereisen kann man ihn reinwürgen. Es würde reichen einen hinteren Krümmer zu lockern, aber man ist ja faul.
Liegt das Getriebe halbwegs plan am Motor an kann man ringsrum die TORX Schrauben anfassen lassen - nicht gleich die Erste festballern! Anlasser etwas anheben, dann greifen die zwei Schrauben dort recht schön. Hat man ein paar drin, das Getriebe bis Anschlag an den Motor schieben und nun festziehen - nicht vergessen, oben rechts ist die kleinere Torx drin. Lässt sich der Wandler jetzt nicht mehr mit den Fingerspitzen durch das große Loch unten leicht drehen....hat man das oben genannte Problem.
Das Wählhebelkabel festschrauben - bei mir ging es erst nachdem das Getriebe fast waagerecht drin war, ist recht knapp bemessen. Hinten den Aluhalter mit zwei neuen Gummilagern drunter und das Schwerste ist gesschafft (OK, der Auspuff noch....)
Die Wandlerschrauben - ab Anfang 93 wie gesagt 4, davor 3. Wieder durch das große Loch fassen und den Wandler Richtung Motor schieben - ca 1cm. Nicht gleich die erste Schraube festziehen - idR bekommt man dann die Nächste nicht mehr rein. Erst reihum alle anfassen lassen (jaaa, die Motordreherei ist lästig, aber hilft nix) und dann anknallen. Drehmomente....wenn ich die mal gesammelt habe füge ich sie ein. Ich mach es nach Gefühl....
Gummistopsel reindrücken.
Ich hatte die Wasserleitungen am alten Getriebe drangelassen, beim Neuen war zum Glück eine locker. Die kam nun rein. Auf den Dichtring aufpassen, und die Mutter SW 27 wars wohl, vorsichtig anballern - der Aluwärmetauscher ist da empfindlich. Die Wasserschläuche hab ich ganz zum Schluss von oben angeschlossen/festgezogen.
Neue Hardyscheine über den Getriebewellenstummel gehängt, Kardanwelle (mit neuem Mittellager) reingefieselt - hinten am Gleichlaufgeleng auf die Dichtung achten! Wer nun auch die zwei 8er Schrauben fürs Mittellager in der Hand hat - bravo, sonst hält die Welle nicht :-) Vorne die Hardy ausrichten, alle Schrauben rein und festziehen, dann hinten, und nun erst das Mittellager! Den kleinen Querträger und das Wärmeschutzblech drüber - vier mal 8er , zwei Blechmuttern.
Vorderachse den Querträger und Stabi wieder anheften - zwei lange 12er und vier 8er Schrauben. Erst die Langen festziehen, dann die Kleinen.
Auspuff.....hier wäre ein zweiter Mann Gold wert, aber der musste nur eben kurz weg :-( Also mit Hirnschmalt und Physik auf dem Getriebeheber ausballanciert und hoch damit. Nun ist es so - je mehr Schrauben an den Hosenrohre abgerissen sind (habt ihr da eigentlich neue Dichtringe draufgemacht??), um so leichter geht der Auspuff rein. Bei mir war noch ein Bolzen drin, also leichtes Spiel. Ansonsten wird es ein hin und her und Gewürge mit dem Montiereisen, aber irgendwann flutscht er. Hinten die (neuen) Halteklammern am Topf ansetzen und der letzte schwere Teil ist erledigt.
So, Feierabend. Demnächst hier in diesem Theater.